Betonwüste…

Donau City – ein dunkelroter Fleck auf der Klimaanalysekarte der Stadt Wien, direkt an der Donau. Wie kann ein Ort umgeben von Wasser und Park derart glühen? Wegen der riesigen Betonflächen in und um die Donau City ist diese einer der am meisten überhitzten Orte Wiens. So sind an Hitzetagen Temperaturen über 30 Grad in den Wohnungen auch nachts an der Tagesordnung. Da hilft auch der Park ums Eck nichts.

Das war nicht so geplant. Die Donau City sollte das zweite Zentrum Wiens werden – ein lebendiges Viertel mit Wohnraum, Kultur, Geschäften und Lokalen. Die urspünglichen Pläne aus dem Jahr 1991/92 versprachen einen Dschungel von Bäumen, die aus den verschiedenen Ebenen „der Platte“ rauswachsen sollten. Doch was blieb ist eine Betonwüste – die 17 Hektar (!) wurden privatisiert und so den Einzelinteressen von verschiedensten Investoren preisgegeben. Das Resultat ist ein Fleckerlteppich von einzelnen Gebäuden, die wenigen halböffentlichen Flächen wurden restlverwertet und zubetoniert. Symbolisch für diese Planung ist die riesige Betonfläche über der Leonard-Bernstein-Straße mit Stufen ins Nichts. Es sind Überreste der geplanten weiteren Überplattung der A22. Da die Investoren absprangen, bleibt selbst 25 Jahre später davon nur Beton ins Nichts.

Kann die Stadt wirklich gar nicht eingreifen?

Die Stadt Wien beklagt, dass sie leider überhaupt keine Begrünungsmaßnahmen setzen kann, weil ein großer Teil der Flächen Privatbesitz wäre. Für die Carl- Auböck-Promenade trifft das aber nicht zu. Anträge der Grünen auf mehr Grün werden trotz Zustimmung aller Parteien nicht umgesetzt: die zuständige MA empfehlt hier keine Begrünung. Mehr Grün scheitert auch an Grotesken: Eine Firma bot an, die Begrünung der riesigen Betonwand beim Durchgang zum Donaupark zu sponsern. Um einige 30cm breite Tröge entlang der 50m langen Wand aufzustellen, hätte es für das Stück eine Änderung des Servitutsvertrages zwischen der Stadt Wien und der Genossenschaft Wohnbau Donau City gebraucht. Diese Änderung wiederum bräuchte laut Auskunft der Genossenschaft 100% Zustimmung der Eigentümergemeinschaft der Wohnbau Donau City. Damit ist das Projekt tot.

Unser Vorschlag

Wir setzen uns weiter dafür ein, dass die Fassaden in der Donau City mit Pflanzen bewachsen sind und Baumscheiben begrünt werden. Gestaltete Straßen und Promenaden sollen durch Blumenbeete, Bäume, Sitzgelegenheiten und Wasserspiele an Aufenthaltsqualität gewinnen.