Ausgetrocknete Lobaulandschaft, feuchte Erde umrandet von Sträuchern und Bäumen

Die Lobau
ist in Gefahr!

Seit Jahren bekommt die Lobau viel zu wenig Wasser und könnte bald versanden, manch ein Ewiggestriger fordert immer noch den Lobautunnel. Für uns ist klar: Die Erhaltung des Nationalparks verdient höchste Priorität!

Die Lobautunnel-Befürworter:innen fordern immer noch den sofortigen Baubeginn des Tunnels, obwohl die Bauarbeiten den Wasserhaushalt des Nationalparks gefährden werden. Hunderte LKWs würden jahrelang Tag und Nacht Erdboden ausheben.
Außerdem tut die Stadt Wien nichts gegen die Verlandung der Unteren Lobau. Wasser aus der Neuen Donau in dieses Gebiet zu pumpen ist angeblich eine Gefahr für die Reinheit der Trinkwasserreserven Wiens.
Eine Anlage zur Aufbereitung von Trinkwasser lehnt die Stadtregierung kategorisch ab, dabei könnte das Problem schon lang schon gelöst sein: 2003 wurde die Trinkwasseraufbereitungsanlage Kleehäufel zwar beschlossen und budgetiert – gebaut wurde sie jedoch nie.

Unsere Strategie zur Rettung der Lobau enthält zwei zentrale forderungen:

Mehr Wasser für die au!

  • Sofortige Durchführung von Wasserzuleitungen und Gerinnebereinigungen!
  • Entfernung des Staudigl-Dammbalkens bei Groß-Enzersdorf, damit Wasser auch von der Oberen in die Untere Lobau fließen kann
  • Geld für Studien zur Erhaltung der Au

Kein Tunnel unter dem Nationalpark!

  • Das Umweltbundesamt hat im Februar 2025 gemeinsam mit TU Graz und TU Wien im Rahmen einer EU-rechtlichen Strategischen Prüfung einen Umweltbericht erstellt. Die klare Empfehlung lautet, den Lobautunnel aus dem Bundesstraßengesetz zu streichen. Es werden Alternativen aufgezeigt, die deutlich weniger negative Auswirkungen auf Bodenverbrauch, Umwelt und Klima haben und den Autoverkehr nicht weiter steigern. Die Kosten wären wesentlich niedriger und die Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft positiv. Hier findest du den Bericht in einer Zusammenfassung und in voller Länge Umweltbericht S1.
  • Das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) hat im März 2025 beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) einen Antrag auf Vorabentscheidung bezüglich fehlender Rechtsgrundlagen im Bundesstraßengesetz gestellt. Dabei geht es um den Mangel einer nicht durchgeführten, für Pläne und Programme vorgeschriebenen so genannten Strategischen Umweltprüfung für die Bundesstraßengesetz-Änderung 2006. Die Presseaussendung der Umweltorganisation Virus findest du hier: Virus Presseaussendung.
  • Umsetzung von Alternativen in der Donaustadt: Bessere Öffis und Ausbau sicherer Radwege, der Schwerverkehr muss auf die Schiene. Mehr dazu findest du unter Verkehrsentlastung in der Donaustadt.
Austrocknung der Schwadorfer Rinne, Lobau
Eisvogel Lobau
Herzbaum in der Lobau. Ein umgefallener Baumstamm in Form eines Herzes
Josefsteg Lobau
Lobau
Teich in der Lobau
ausgetrocknete Aulandschaft Lobau

Die Lobau ist Lebensraum und erholungsgebiet

Während die Obere Lobau durch die jüngsten Maßnahmen wieder ausreichend Wasser hat, ist die Untere Lobau immer noch in Gefahr. Aufgrund von Bedenken wegen der Qualität der Trinkwasserreserve blockieren die Wiener Wasserwerke weitere Wasserzuleitungen. Studien zu den tatsächlichen Auswirkungen auf die Wasserqualität werden aus Kostengründen abgelehnt. Auch der Dammbalken wird nicht entfernt.

Die Verlandung schreitet weiter fort, die Au droht zu sterben. Sanktionen durch europäische und internationale Umweltschutzbehörden und die Aberkennung des Nationalparkstatus wären weitere Folgen.

Willst du die Rettung der Au unterstützen?
Das kannst du tun:

  • Sprich mit deinem Umfeld über dieses Thema.
  • Engagiere dich bei einer entsprechenden Organisation deiner Wahl.
  • Schreib dem Umweltstadtrat bzw. dem Bürgermeister, dass dir die Rettung der Au ein Anliegen ist.
  • Nimm mit uns Kontakt für weitere Informationen auf.

Kontakt

Lobau – Einst überschwemmt, nun am Verdursten?

Die Lobau ist ein Auengebiet mit einer Fläche von rund 2300 Hektar, das ist rund ein Viertel der Donaustadt. Die Landschaft wurde durch die ursprünglich unbegradigte Donau mit ihren vielen Überschwemmungen geprägt.

Sie ist ein geschätzter Naherholungsort der Wiener:innen sowohl zum Wandern, Radfahren als auch Baden in der Dechantlacke oder Panozzalacke. Außerdem ist sie Lebensraum für verschiedenste Tier- und Pflanzenarten: Beispielsweise die Europäische Sumpfschildkröte, der Wilde Wein, der Eisvogel und Biber sind hier heimisch. Für Interessierte bieten unter anderem das Nationalparkhaus oder die Waldschule diverse Lehrpfade, Workshops und Exkursionen an.

Seit 1996 steht die Lobau zwar als Teil des Nationalparks Donau-Auen unter Schutz, die Untere Lobau ist aber bereits seit Jahren von Austrocknung und Verlandung bedroht. Wenn die Au stirbt, sterben auch ihre Flora und Fauna.

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