Christa Staudinger
Bezirksrätin, Umweltausschuss, Kulturkommission
christa.staudinger@gruene.atSeit Jahren bekommt die Lobau viel zu wenig Wasser und droht zu verlanden. Außerdem kommen von den Ewiggestrigen immer wieder Rufe nach dem Lobautunnel. Für uns ist klar: Die Erhaltung des Nationalparks verdient höchste Priorität!
Die Lobautunnel-Befürworter:innen stellen weiterhin die Forderung nach dem unverzüglichen Baubeginn des Tunnels und nehmen skrupellos die Gefährdung des Wasserhaushaltes im Nationalpark Lobau durch die Bauarbeiten in Kauf. Sie verschweigen, dass beim Bau des Tunnels mit hunderten LKWs gerechnet werden muss, die jahrelang Tag und Nacht Aushubmaterial transportieren werden.
Außerdem werden von der Stadt Wien keine Maßnahmen gegen die zunehmende Verlandung der Unteren Lobau getroffen. Eine ausreichende Wasserzufuhr für dieses Gebiet aus der Neuen Donau gilt sogar als eine potenzielle Gefahr für die Hygiene der Trinkwasserreserven der Stadt Wien.
Dieses Problem hätte mit der schon 2003 beschlossenen Trinkwasseraufbereitungsanlage Kleehäufel, deren Fertigstellung mit 2008 fixiert wurde, nachhaltig gelöst werden können. Dafür wurden 2004 sogar 90 Millionen Euro budgetiert. Leider wurde diese Anlage nie gebaut und heute wird sie von der Stadtregierung aus Kostengründen kategorisch abgelehnt.
Während die Obere Lobau durch die jüngsten Maßnahmen wieder ausreichend Wasser hat, ist die Untere Lobau immer noch in Gefahr. Aufgrund von Bedenken wegen der Qualität der Trinkwasserreserve blockieren die Wiener Wasserwerke weitere Wasserzuleitungen. Studien zu den tatsächlichen Auswirkungen auf die Wasserqualität werden aus Kostengründen abgelehnt. Auch der Dammbalken wird nicht entfernt.
Die Verlandung schreitet weiter fort, die Au droht zu sterben. Sanktionen durch europäische und internationale Umweltschutzbehörden und die Aberkennung des Nationalparkstatus wären weitere Folgen.
Bezirksrätin, Umweltausschuss, Kulturkommission
christa.staudinger@gruene.atAktivist
johann.wieland@gruene.atDie Lobau ist ein Auengebiet mit einer Fläche von rund 2300 Hektar, das ist rund ein Viertel der Donaustadt. Die Landschaft wurde durch die ursprünglich unbegradigte Donau mit ihren vielen Überschwemmungen geprägt.
Sie ist ein geschätzter Naherholungsort der Wiener:innen sowohl zum Wandern, Radfahren als auch Baden in der Dechantlacke oder Panozzalacke. Außerdem ist sie Lebensraum für verschiedenste Tier- und Pflanzenarten: Beispielsweise die Europäische Sumpfschildkröte, der Wilde Wein, der Eisvogel und Biber sind hier heimisch. Für Interessierte bieten unter anderem das Nationalparkhaus oder die Waldschule diverse Lehrpfade, Workshops und Exkursionen an.
Seit 1996 steht die Lobau zwar als Teil des Nationalparks Donau-Auen unter Schutz, die Untere Lobau ist aber bereits seit Jahren von Austrocknung und Verlandung bedroht. Wenn die Au stirbt, sterben auch ihre Flora und Fauna.