
Christa Staudinger
Bezirksrätin, Umweltausschuss, Kulturkommission
christa.staudinger@gruene.atSeit Jahren bekommt die Lobau viel zu wenig Wasser und könnte bald versanden, manch ein Ewiggestriger fordert immer noch den Lobautunnel. Für uns ist klar: Die Erhaltung des Nationalparks verdient höchste Priorität!
Die Lobautunnel-Befürworter:innen fordern immer noch den sofortigen Baubeginn des Tunnels, obwohl die Bauarbeiten den Wasserhaushalt des Nationalparks gefährden werden. Hunderte LKWs würden jahrelang Tag und Nacht Erdboden ausheben.
Außerdem tut die Stadt Wien nichts gegen die Verlandung der Unteren Lobau. Wasser aus der Neuen Donau in dieses Gebiet zu pumpen ist angeblich eine Gefahr für die Reinheit der Trinkwasserreserven Wiens.
Eine Anlage zur Aufbereitung von Trinkwasser lehnt die Stadtregierung kategorisch ab, dabei könnte das Problem schon lang schon gelöst sein: 2003 wurde die Trinkwasseraufbereitungsanlage Kleehäufel zwar beschlossen und budgetiert – gebaut wurde sie jedoch nie.
Während die Obere Lobau durch die jüngsten Maßnahmen wieder ausreichend Wasser hat, ist die Untere Lobau immer noch in Gefahr. Aufgrund von Bedenken wegen der Qualität der Trinkwasserreserve blockieren die Wiener Wasserwerke weitere Wasserzuleitungen. Studien zu den tatsächlichen Auswirkungen auf die Wasserqualität werden aus Kostengründen abgelehnt. Auch der Dammbalken wird nicht entfernt.
Die Verlandung schreitet weiter fort, die Au droht zu sterben. Sanktionen durch europäische und internationale Umweltschutzbehörden und die Aberkennung des Nationalparkstatus wären weitere Folgen.
Bezirksrätin, Umweltausschuss, Kulturkommission
christa.staudinger@gruene.atAktivist
johann.wieland@gruene.atDie Lobau ist ein Auengebiet mit einer Fläche von rund 2300 Hektar, das ist rund ein Viertel der Donaustadt. Die Landschaft wurde durch die ursprünglich unbegradigte Donau mit ihren vielen Überschwemmungen geprägt.
Sie ist ein geschätzter Naherholungsort der Wiener:innen sowohl zum Wandern, Radfahren als auch Baden in der Dechantlacke oder Panozzalacke. Außerdem ist sie Lebensraum für verschiedenste Tier- und Pflanzenarten: Beispielsweise die Europäische Sumpfschildkröte, der Wilde Wein, der Eisvogel und Biber sind hier heimisch. Für Interessierte bieten unter anderem das Nationalparkhaus oder die Waldschule diverse Lehrpfade, Workshops und Exkursionen an.
Seit 1996 steht die Lobau zwar als Teil des Nationalparks Donau-Auen unter Schutz, die Untere Lobau ist aber bereits seit Jahren von Austrocknung und Verlandung bedroht. Wenn die Au stirbt, sterben auch ihre Flora und Fauna.