Verkehrsentlastung in der Donaustadt
Ein großer Teil der Donaustädter:innen leidet unter Stau, Lärm und Abgasen. Die effektivsten Maßnahmen zur Verkehrsentlastung sind die Wiedererrichtung sowie der Neubau von Linien im Öffentlichen Verkehr und der Ausbau des Radwegenetzes.
Die Grünen Donaustadt haben im Sommer 2021 ein Konzept zur Verkehrsentlastung in der Donaustadt erarbeitet und präsentiert. Offenbar wollen aber die Bezirksvorstehung und die Rückschrittskoalition hier einfach nicht handeln und setzen keinen einzigen der Grünen Vorschläge um. Dadurch verzögert sich die Verbesserung der Lebensbedingungen für die Donaustädter:innen Jahr für Jahr.
SCHNELL. SICHER. SAUBER
Mit diesen Maßnahmen wird der Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Verkehr oder das Fahrrad für viele Wege in der Donaustadt, in den Nachbarbezirk Floridsdorf und über die Donau attraktiv. Dann braucht es keine großflächige Versiegelung durch neue, teure Hochleistungsstraßen und keinen Tunnel unter dem Naturschutzgebiet Lobau.

Wenn diese Maßnahmen umgesetzt werden, ist auch eine Verkehrsberuhigung in den alten Donaustädter Ortskernen Hirschstetten, Stadlau, Aspern und Essling möglich. Dann wird es auch dort mehr Platz für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen geben. Und weniger Abgase und Lärm für die Wohnbevölkerung.
Unsere konkreten Vorschläge:
1. ExpressBuslinien
Schnell umgesetzt
Die Donaustadt eignet sich aufgrund der großen Fläche optimal für den Betrieb von Expressbuslinien. Diese Linien halten nur an wichtigen Knoten und ermöglichen schnell durch die Donaustadt bzw. nach Floridsdorf zu kommen.
Der Einsatz von Expressbuslinien ist innerhalb eines Jahres umsetzbar!

Expressbuslinien in der Donaustadt und nach Floridsdorf
- 22E: von der S-Bahn und U2-Station Stadlau über die U2 Donaustadtbrücke und U1 Kaisermühlen zur U6-Station Neue Donau
- 26E: von Großjedlersdorf über die Stationen Siemensstraße, Aderklaaer Straße, Rautenweg (ab 2025) und Breitenlee Ort bis Hausfeldstraße
- 27E (ab 2025): von der Invalidensiedlung über Neuessling, über die Station Telephonweg und den Ortskern von Essling nach Groß-Enzersdorf
- 28E: vom Bahnhof Süßenbrunn über Breitenlee und die Station Hausfeldstraße zur Station Aspern Nord.

2. StraßenBahnen
Angekündigte und neue Linien
Angekündigte Linien
- Verlängerung der Linie 25 bis Aspern Nord über Siegesplatz und durch die Seestadt
- Neue Linie 27, die vom Kagraner Platz bis zur Prinzgasse auf der Strecke der Linie 26 fährt, dann über Berresgasse und Am Heidjöchl bis Aspern Nord auf einer neuen Strecke
Zusätzliche Linien zur Entlastung
- Linie 22 als Ersatz für den Bus 26A fährt auf einem Rasengleis die gleiche Strecke von Kagran nach Groß–Enzersdorf, die Linie bekommt somit mehr Kapazität.
- Linie 28 von Floridsdorf über die Strecke des 31A und ab dem Kagraner Platz wie der 24A nach Neußling. So bekommen zwei gut ausgelastete Buslinien mehr Kapazität, der Umstieg am Kagraner Platz entfällt und es zieht sich eine weitere grüne Linie durch Transdanubien.
3. S-Bahn
Viergleisiger Ausbau der Ostbahnbrücke
Mit dem viergleisigen Ausbau der Ostbahnbrücke wird ein Nadelöhr beseitigt, dadurch ist ein dichteres Zugintervall möglich. Dafür sind bereits Flächen im Flächenwidmungsplan freigehalten.
Die folgenden Vorschläge zur S-Bahn lassen sich mit dem vorhandenen Gleisnetz der ÖBB in Wien bzw. der Donaustadt umsetzen.

Verlängerung der S80 und Station Telephonweg
Nach dem zweigleisigen Ausbau und der Elektrifizierung der Marchegger Ostbahn können ab 2025 alle S80 Züge bis Raasdorf und die Hälfte der S80 Züge bis nach Marchegg verlängert werden. Damit wird für Pendler*innen aus dem Marchfeld ein Zusatzangebot zum jetzt nur stündlich verkehrenden R81 geschaffen, der in Wien nicht an allen Haltestellen hält.
Neben der Wiedererrichtung der Station Hausfeldstraße ist die zusätzliche Station Telephonweg sinnvoll, die durch einen Expressbus mit Neuessling bzw. Essling–Groß-Enzersdorf verbunden wird.
Zweite Stammstrecke nach Leopoldau, Gänserndorf und Laa an der Thaya
Bis ins Jahr 2010 gab es eine direkte Verbindung zwischen Stadlau und Leopoldau, deren Trasse derzeit nur von Güter- und Fernverkehrszügen benutzt wird.
Wir fordern S-Bahn Linien vom Hauptbahnhof über Stadlau und Erzherzog-Karl-Straße bis
- Leopoldau (S8)
- Süßenbrunn und weiter nach Gänserndorf (S10)
- Gerasdorf und weiter bis nach Laa an der Thaya (S11)
Im Zuge dessen sollen die aufgelassene Station Lobau wiedererrichtet und die neuen Stationen Gewerbepark Stadlau und Rautenweg gebaut werden, sowie die noch existierenden Bahnsteige 1 und 2 bei der Erzherzog-Karl-Straße wieder in Betrieb genommen werden.
Diese Verbindungen bedeuten mit der Schaffung einer zweiten Stammstrecke durch die Donaustadt und Simmering folgende Verbesserungen:
- neue Direktverbindungen mit weniger Umstiegen für Pendler*innen aus der Region Gänserndorf und Mistelbach
- Entlastung der Stammstrecke und der U1, U2 und U3, der Straßenbahnlinien 25 und 26, sowie der Buslinien 11A und 11B
S-Bahn-Ring
Um Pendler*innen auch aus dem Wiener Umland einen Anschluss an das U-Bahn- und Straßenbahnnetz zu bieten, ist der zweigleisige Ausbau eines S-Bahn-Rings die effektivste Maßnahme für ganz Wien.
Verlauf des Ringes: S45-Station Handelskai über Donauländebahn entlang des Handelskais bis Hafen Wien, dann nach Kaiserebersdorf in Simmering; weiter zur U1-Station Oberlaa und Neulaa, danach zur Badner Bahn Station Gutheil-Schoder-Gasse, an der Station Meidling vorbei (ohne Halt) bis zur Station Speising; dann nach Hütteldorf und schließlich auf der Vorortelinie (S45) zurück zur Station Handelskai
Das ermöglicht:
- Neue Umstiegsmöglichkeiten: Reichsbrücke, Donaumarina, Praterkai, Oberlaa, Neulaa, Gutheil–Schoder–Gasse
- neue Direktverbindungen und schnellere Umstiegsmöglichkeiten
- Entlastung einiger Streckenabschnitte und Haltestellen des bestehenden Netzes wie z.B. der Stammstrecke zwischen Handelskai und Praterstern und der U1 zwischen Vorgartenstraße und Praterstern.

4. Radschnellwege
das grüne netz
Radschnellwege sind durchgehende, direkte und breite Straßen für Fahrräder mit sicheren Kreuzungen und baulicher Trennung vom motorisierten Verkehr sowie von Fußgänger*innen. Vielen Menschen ist es zu gefährlich mit Autos auf der gleichen Straße zu fahren oder zu umständlich auf den derzeit lückenhaften Radwegen zum Ziel zu finden. Radschnellwege sind ein wichtiger Anreiz, um auf das Fahrrad umzusteigen.
Wir fordern deshalb folgende Radschnellverbindungen:
- Reichsbrücke – Wagramer Straße – Deutsch–Wagram
- Langenzersdorf – Prager Straße – Katsushitastraße – Angyalföldstraße – Siebeckstraße – Donaustadtstraße – Erzherzog-Karl-Straße – Siegesplatz – Groß-Enzersdorfer-Straße – Eßlinger Hauptstraße –Groß Enzersdorf.
- Praterbrücke – Kaisermühlenstraße – Stadlauer Straße – Süßenbrunner Straße – Rautenweg
- Donauinsel – Steinspornbrücke – Biberhaufenweg – Hausfeldstraße – Oleandergasse – Friedhofsweg – Bettelheimstraße – Bahnhof Gerasdorf
- Prager Straße – Donaufelder Straße – Kagraner Platz – Breitenleer Straße – Neuessling
- Esslinger Furt – Kirschenallee – Telephonweg – Invalidensiedlung