Mehr Wasser über die Panozzalacke…
Die Grünen haben seit vielen Jahren die Zuleitung von Wasser aus der Neuen Donau in die Panozzalacke/Obere Lobau gefordert. Das wird jetzt endlich umgesetzt. Das 7 Mio EUR Projekt wird jedoch nur die Obere Lobau bewässern, die ohnehin bereits gut versorgt ist. In die Untere Lobau, den zum Großteil unberührten Teil des Nationalparks, darf jedoch weiterhin kein Wasser weiterfließen. Dieses Juwel ist der Austrocknung und Verlandung hilflos ausgesetzt.
Wasser für die Obere Lobau
Am 20. Jänner posierten Stadträtin Ulli Sima und der Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy vor der Rohrleitung in die Panozzalacke. Diese soll zusätzlich Wasser in die Obere Lobau bringen. Bei dieser Gelegenheit verbreiten sie im Pressetext geschickt Halbwahrheiten und erwähnen die Untere Lobau mit keinem Wort.
Eine zusätzliche Dotation (d.h. Wasserversorgung) der Oberen Lobau von 1500 l/s hat durchaus positive Effekte, kleine Bereiche der Oberen Lobau werden nun mitversorgt. Das wurde von Bürger:innen, Wissenschaftler:innen und auch von den Grünen lange gefordert. Für diese Versorgung braucht es aber höchstens einen „Gartenschlauch“, sinnbildlich ausgedrückt.
Kein Wasser für die bedrohte Untere Lobau

Wenn das Wasser aber nicht in die Untere Lobau weiterfließen darf, ist das teure Projekt sinnlos. Bis jetzt verhindert das ein Holzdamm in Groß-Enzersdorf – laut einem Wasserrechtsbescheid darf kein Tropfen Wasser in die Untere Lobau abfließen! Die noch ursprünglichere und mehr gefährdete Untere Lobau hat von der zusätzlichen Dotation über die Panozzalacke keinen Nutzen und ist weiterhin von Austrocknung gefährdet.
Dotationen werden nicht ausgeschöpft
Schon in den vergangenen 25 Jahren wurde die aktuelle Wasserversorgung der Oberen Lobau über die Alte und Neue Donau nie ausgeschöpft. Angeblich würden sonst Keller überschwemmt. Bei der nun geplanten Dotation über die Panozzalacke wird es ähnlich sein: Wegen des bereits erwähnten Holzdamms würde die Obere Lobau nach einigen Tagen der zusätzlichen Wasserversorgung einfach übergehen. Es werden daher maximal ein paar 100 Liter durchfließen dürfen, bzw. wird die Versorgung bald ganz gestoppt werden. Denn es wird angenommen, dass dort die Brunnen des Grundwasserwerks Lobau beeinträchtigt werden könnten – was aber in der Praxis nicht bewiesen ist!
„Die Untere Lobau mit ihrer einzigartigen Artenvielfalt der Pflanzen- und Tierwelt vertrocknet inzwischen völlig hilflos!“
Dr. Christa Staudinger, Biologin und Bezirksrätin, setzt sich mit voller Leidenschaft für wirkungsvolle Maßnahmen gegen die Austrocknung ein.