Auf das Wasser kommt es an – die Lobau muss „Wasserwald“ bleiben
Noch passt die Bedeutung des Namens Lobau: „Wasserwald“. In der Lobau, Teil des Nationalparks Donau-Auen, findet man das Ökosystem einer Au-Landschaft mit einer großen Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten. Verlandet die Lobau jedoch weiter, wird diese Vielfalt zunehmend verschwinden. Darum ist es so wichtig, die Austrocknung zu verhindern.
Biodiversität
Zur Biodiversität zählen die Vielfalt an Lebensräumen und Ökosystemen, die Vielfalt an Arten und die genetische Vielfalt innerhalb der Arten. Eine ausreichende Artenvielfalt sorgt für ein ausgeglichenes Ökosystem und liefert somit die Grundlage für Ernährung und Gesundheit der Menschen. Das Gleichgewicht zwischen Menschen, Pflanzen und Tieren ist äußerst sensibel. Sterben Arten aus, kann das gravierende Auswirkungen auf unsere Nahrungsgrundlage aber auch auf unser Klima haben. Deshalb ist es so wichtig, Ökosysteme mit großer Artenvielfalt zu schützen und zu erhalten.
Artenvielfalt in der Lobau
Die Lobau macht fast ein Viertel der Gesamtfläche des Nationalparks Donau-Auen aus. Durch die Schwankungen im Wasserstand dieser Fluss-Auen entstehen unterschiedliche Lebensräume: von Gewässern über Auwälder bis zu den savannenartigen Heißländen. In diesen Biotopen findet man eine große Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten, viele davon gefährdete Arten. Der Flussauen-Nationalpark fungiert als „Grüne Lunge“ und Klimaregulator der Region. Die Lobau ist gleichzeitig ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Wiener:innen.
Keine Artenvielfalt ohne Wasser in der Au
Die Artenvielfalt in der Lobau ist nur gegeben, solange die für eine Au-Landschaft wesentliche Dynamik des Wassers mit regelmäßigen Überschwemmungen besteht. So ist beispielsweise das Wahrzeichen des Nationalparks, der Eisvogel, in seiner Nahrungssuche und in seinem Brutverhalten von abwechslungsreichen Uferstrukturen abhängig.
In der Lobau schreitet jedoch die Verlandung voran, jährlich gehen 3,5 % der Wasserflächen verloren. Nur mit ausreichender zusätzlicher Wasserzuführung (Dotation) kann die Austrocknung verhindert werden und die Lobau weiter ihren so bedeutenden Beitrag zur Biodiversität leisten.
Was es braucht
Das Nationalparkgesetz enthält die Verpflichtung zur Bewahrung der „repräsentativen Landschaftstypen sowie der Tier- und Pflanzenwelt einschließlich ihrer Lebensräume“ und das ist auch unser großes Anliegen. Es braucht eine möglichst rasche Umsetzung von Wasserzuführungs-Projekten und ein intaktes Auensystem statt eines Tunnels unter dem Nationalpark.