Stadtstraße – Ghettoblaster ohne Lärmschutz

Eine U-Bahn kann bis zu 800 Personen transportieren, ein Auto meist nur ein bis zwei Personen pro Fahrt. Trotzdem versucht die SPÖ die Stadtstraße (treffender: Donaustadtautobahn) mit allen Mitteln umzusetzen.

Schnell fahrendes rotes Auto, unscharf und verwischt, symbolisiert Lärm und Geschwindigkeit
Autolärm

Trotz Rekordkosten von über EUR 460 Mio. plus EUR 90 Mio. für Begleitmaßnahmen, für nur 3,2 km Straße, ist kein effektiver und umfassender Lärmschutz für die Donaustädter:innen geplant. Das ist umso verwunderlicher, als es bereits seit 2017 dank einer EU-Richtlinie Lärmkarten und Lärmaktionspläne zur Bekämpfung dieses Krankmachers Nummer 1 gibt. Diese Daten zeigen für die Donaustadt ein verheerendes Bild beim Thema Lärmschutz. 103.000 Menschen sind von schädlichem 24 Stunden Dauerlärm durch Straßenverkehr von mehr als 60 Dezibel (db) betroffen. Das ist so laut wie ein Rasenmäher in 10 m Entfernung. Unglaubliche 120.000 Menschen leiden an Dauernachtlärm über 50 dB. Eigentlich müssten sowohl die Stadt Wien als auch der Bund längst tätig werden, um die Lärmbelastung der Donaustädter:innen zu senken. Die Donaustadtautobahn wird die Lärmbelastung selbst und die Anzahl der von Dauer- und Nachtlärm belasteten Donaustädter:innen nochmals massiv erhöhen. Auch deshalb lehnen wir Grüne in der Donaustadt dieses Projekt ab.

Unsere Resolution zur Lärmreduktion für die Donaustädter Bevölkerung wurde in der letzten Bezirksvertretungssitzung von der SPÖ erst gar nicht zugelassen. Der SPÖ dürfte das Thema wohl angesichts der anstehenden Donaustadtautobahn mehr als unangenehm sein. Es scheint der SPÖ also kein Anliegen zu sein, sich für die vom Straßenverkehr lärmgeplagten Donaustädter:innen einzusetzen. Man baut lieber einen vierspurigen Lärm-Ghettoblaster direkt durch die Wohngebiete der Donaustadt.