Schnellbahn statt Stadtautobahn

Rad-Demo

Das LobauForum hat am 6. Mai 2023 zu einer Rad-Demo von der Station Stadlau bis zur Station Rennbahnweg aufgerufen, die von zahlreichen Bürgerinitiativen unterstützt wurde. Sie forderten eine Belebung des vorhandenen Schienennetzes für die Schnellbahn als Alternative zu neuen Stadtautobahnen.

Breite Beteiligung

An der Rad-Demo haben sich neben dem LobauForum unter anderem Hirschstetten Retten, BI S80 Lobau, BI Rettet die Lobau – Natur statt Beton, Lobau bleibt und Parents for Future beteiligt.

Auch die Grüne Gemeinderätin Heidi Sequenz und Andrea und Helene von den Grünen Donaustadt radelten mit.

Die Forderungen

Bei mehreren Haltepunkten entlang der Strecke haben Vertreter:innen der Initiativen in ihren Reden ihre Forderung bekräftigt. Es geht um eine Abkehr von der autozentrierten Stadtplanung hin zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs und insbesondere der Schnellbahn.

Gerald Pärtan (BI S80 Lobau), Irmgard Hubauer (LobauForum)

Gerald Pärtan von der Bürgerinitiative S80 Lobau berichtete von den Bemühungen für die Wiedereröffnung der 2014 geschlossenen Schnellbahn Station Lobau. Im direkten Einzugsbereich leben immer mehr Menschen. Für sie wäre die S80 Station Lobau zu Fuß leicht erreichbar, eine Linie direkt zum Hauptbahnhof und anderen wichtigen Verkehrsknoten.

Jutta Matysek (Rettet die Lobau), Wolfgang Rehm (VIRUS)

Wolfgang Rehm von der Umweltorganisation VIRUS berichtete, dass die Lobau-Autobahn durch Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler zwar gestoppt wurde. Doch die ASFINAG und die Stadt Wien tun so, als wäre nichts geschehen. Genehmigungsverfahren wie das Wasserrechtsverfahren und auch Enteignungsverfahren würden einfach weiterlaufen.

S1-SPange mit wohnbau zwangsverknüpft

Wien hat sich eine besonders perfide Methode ausgedacht, um den Bau der S1 Spange zu erzwingen. Der Bau von 3.700 Wohnungen am Oberen Hausfeld wird in der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) mit dem Bau der 4,5km langen S1 SpangeAutobahn zwischen Seestadt und Raasdorf zwangsverknüpft. Wie bei der Seestadt Nord wird später Stadträtin Sima wortreich bedauern, dass ohne diese Autobahn zigtausende Wohnungen nicht gebaut werden „können“.

Die Grüne Gemeinderätin Heidi Sequenz kritisierte in ihrer Rede den fehlenden Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel in der Donaustadt:
„Der Bau der Straßenbahnlinien 25, 26 und 27 wurde verschleppt. Aber nach dem Ausscheiden der Grünen aus der Stadtregierung hat diese keine Minute gewartet, um für 550 Millionen Euro eine 3,2km lange Betonschneise in die Felder der Donaustadt zu betonieren. In der Eile übersah man, dass die Stadtstraße 200 m vor der Seestadt endet und die daran anschließende S1 Spange nicht genehmigt ist. Was macht die SPÖ Wien? Sie greift wieder in die Taschen der Steuerzahler:innen und holt sich weitere 70 Millionen Euro, um dieses fehlende Stück und die Auffahrt in die Seestadt selbst zu bauen. Das, obwohl dieser Stadtteil als verkehrsberuhigtes Quartier geplant war.“

Alle diese Pläne sind konträr zum Klimafahrplan der Stadt Wien und den Pariser Klimazielen. Sie sind das Gegenteil von in die Zukunft gerichteter, nachhaltiger Verkehrspolitik und Stadtplanung.

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