Parkpickerl kommt am 1. März. Was nun?

ZU SPÄT, DAS FALSCHE MODELL, ABER BESSER ALS NICHTS.

Das Parkpickerl sorgt in 19 Bezirken seit teilweise Mitte der 90er für Verkehrsberuhigung, weniger Lärm und Abgase, nun kommt es endlich auch in die Donaustadt. Ein Drittel der öffentlichen Parkplätze in Wien wird von Pendlern okkupiert: 17.500 Pendler parken in der Donaustadt, das sind 35.000 Fahrten jeden Tag. Man hätte den Donaustädter:innen mit einer früheren Einführung viel erspart.

Parkpickerl für Bewohner:Innen der Stadt Wien
Parkpickerl für Bewohner:innen der Stadt Wien (Foto: Ivan Radic)

SPÖ übernimmt 2021 endlich die Forderung der Grünen

Seit vielen Jahren von uns Grünen, aber auch Bürger:innen gefordert, führte letztendlich kein Weg daran vorbei, dass der Bezirksvorsteher seine Meinung ändert. Am 9. Juni 2021 stellte die SPÖ Donaustadt endlich den entscheidenden Antrag auf Einführung. Ich ließ mir diesen Moment nicht entgehen, als alle Argumente, die ich jahrelang vorbrachte, nun plötzlich aus dem Mund des Bezirksvorstehers sprudelten.

Geschichte der Parkpickerl Verweigerung durch den Donaustädter Bezirksvorsteher

Seit über 10 Jahren ist das Parkpickerl eines DER Themen in der Donaustadt. Gefordert allein von den Grünen. Alle anderen Parteien lehnten es vehement ab, FPÖ/ÖVP noch immer.

Wie konnte das Parkpickerl in der Donaustadt so lange verhindert werden?

Für die Einführung braucht es eine Mehrheit in der Bezirksvertretung. Diese hätte es mit rot-grün gegeben. Aber die SPÖ Donaustadt unterstützte mit voller Begeisterung viele Jahre lang FPÖ-Resolutionen in der Bezirksvertretung, die das Parkpickerl kategorisch ablehnten. Alle drei Monate dasselbe Ritual, auf Kosten der Bürger:innen dieses Bezirks. Diese fahren ewig im Kreis auf der Suche nach einem Platz, erzeugen unnötigen Verkehr im Grätzel, verbrennen teures Benzin und verschwenden ihre Zeit. Unfassbar die Argumente gegen das Parkpickerl: 0,30 € pro Tag für 12m2 Platz im öffentlichen Raum sei „Abzocke“: ein Preis, der in Wirklichkeit viel zu niedrig ist.

Parkpickerl -Zonenmodell bitte warten

Im brandneuen Klimafahrplan der rot-pinken Regierung steht jetzt das Parkpickerl-Zonenmodell. Dieses war eigentlich schon 2020 fertig, die SPÖ wollte es aber vor der Wahl nicht einführen.  ALLE Parteien, außer der FPÖ, waren an Bord. Es gibt sogar gemeinsame Fotos von der letzten Verhandlungsrunde. Nach der Gemeinderatswahl 2020 durfte nichts mehr umgesetzt werden, was im Grünen Ressort ausgearbeitet wurde. Also verschwand das Modell mal in der Schublade, um jetzt plötzlich wieder im Klimafahrplan aufzutauchen. Völlig verrückt: man führt jetzt am 1. März das Parkpickerl „alt“ in den noch fehlenden vier Bezirken ein, um dann wieder auf ein anderes Modell umzusteigen?

Keine Maßnahmen bei ÖFFI-Kapazitäten

Meine Anfrage an Stadträtin Sima von 26. Jänner, welche zusätzlichen ÖFFI-Kapazitäten bis zum Zeitpunkt der Einführung des Parkpickerls geschaffen werden, brachte keine Antwort. Keine Intervallverdichtung auf den Buslinien und Straßenbahnen der Wiener Linien.