Ein Jahr Parkpickerl in der Donaustadt




Chance vertan

Durch die Einführung der flächendeckenden Parkraumbewirtschaftung („Parkpickerl“) in der Donaustadt vor einem Jahr wurde eine langjährige Forderung der Grünen endlich umgesetzt. Auch wenn eine Aufteilung in viel kleinere Parkpickerlzonen wesentlich sinnvoller gewesen wäre, so war es doch ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Chance auf Umgestaltung nicht genutzt

Nichts geworden ist es leider aus der vollmundigen Ankündigung des Bezirksvorstehers, man werde evaluieren, welche Parkplätze aufgelassen und umgestaltet werden. Die Chance ist nun leider vertan, da bereits viele Garagenplätze gekündigt wurden. Schließlich ist es viel günstiger, im öffentlichen Raum zu parken als in einer privaten Garage.

Vorschläge werden abgelehnt

So wurde beispielsweise unser Antrag auf eine Umgestaltung vor der Volksschule Konstanziagasse abgelehnt. Hier gibt es Schrägparkplätze und immer wieder ragen Fahrzeuge weit in den Gehsteig hinein. Nach der Einführung des Parkpickerls sind in der Umgebung viele Parkplätze freigeworden. Unser Vorschlag war, die Querparkplätze teilweise durch Längsparkplätze und teilweise durch eine Grünfläche mit zusätzlichen Bäumen zu ersetzen. Diese Bäume hätten zusätzlich die Fenster der Klassenzimmer beschattet. Doch hier wollte man nicht auf Parkplätze verzichten.

Anfrage zum Parkpickerl

Wir Grüne haben eine Anfrage an den Bezirksvorsteher gestellt, welche begleitenden Maßnahmen gesetzt wurden, um frei gewordene Parkräume einer anderen Nutzung zuzuführen. Dazu hätte es viele Möglichkeiten gegeben wie Grünflächen und Bäume, Radabstellanlagen, Radwege, autofreie Schulvorplätze und Längsparkplätze statt Schrägparkplätzen.

Anfrage zu einem Jahr Parkpickerl

Ausnahmen vom Parkpickerl

Auch wurden bereits kurz nach der Einführung Ausnahmen vom „flächendeckenden“ Parkpickerl festgelegt und weitere sind in Planung. Ebenso wurden in der Donaustadt bereits zahlreiche illegale Parkplätze auf Grünstreifen durch das Anbringen eines öffentlichen Parkplatzschildes „legalisiert“. Es wurden also mehr Parkplätze geschaffen anstelle einer Reduktion.

Ernüchterndes Resümee

Ein Parkpickerl ist immer noch sinnvoller als keines. Aber die Chance der SPÖ, damit die Verkehrsbelastungen in der Donaustadt merklich zu reduzieren und die eigenen Klimaziele ernst zu nehmen, schwindet immer mehr.