FPÖ stimmt gegen Benennung des Bildungscampus Attemsgasse nach dem Freiheitskämpfer Friedrich Fexer
Dieser Beitrag erschien im September 2017 im Rahmen der dbz-Diskussionsrunde. Die Themenvorgabe kam von den Grünen.
Die Benennung des Bildungscampus Attemsgasse nach dem jungen Widerstandskämpfer Friedrich Fexer ist ein wichtiges Symbol für Widerstandspädagogik und dient als Vorbild für junge Menschen in Zivilcourage und Mut. Warum sehen das nicht alle so?
Friedrich Fexer war als Schüler Mitglied der „Vierergruppe Wien“, einer kleinen Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus. Für das Anfertigen und Verteilen von Flugzetteln wurde er 1942 zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Nach dem Krieg war Friedrich Fexer Mitbegründer des Verbandes Sozialistischer Studenten. Die SPÖ würdigte den Mut dieses jungen Menschen mit einer umfangreichen Dokumentation und schlug vor, den neuen Bildungscampus in der Attemsgasse nach Friedrich Fexer zu benennen. Wie reagiert die FPÖ Donaustadt auf diesen Vorschlag? Alle FPÖ-Mandatare stimmten in der Kulturkommission kommentarlos gegen diese Namensgebung. Eine solche Namensgebung wird äußerst selten abgelehnt. Wir Grüne sind entsetzt. 75 Jahre nachdem Friedrich Fexer denunziert und durch ein Verbrechensregime verurteilt wurde, erfährt er statt Anerkennung von allen Seiten von der FPÖ Verhöhnung und Abwertung. Wir sind aber gleichermaßen entsetzt und fassungslos darüber, dass – nur wenige Tage später – ein Verein der FPÖ Donaustadt aus dem Kulturbudget des Bezirks mehrere tausend Euro für eine Tanzveranstaltung bekommt. Da treffen sich also jene Abgeordnete, die Friedrich Fexer heute noch verhöhnen zum fröhlichen Tanze und SPÖ BV Ernst Nevrivy schickt ihnen eine Subvention. Hingegen werden ausgerechnet Ansuchen von Kulturvereinen, die in der Schul- und Jugendarbeit engagiert sind, von der SPÖ Donaustadt regelmäßig gekürzt oder überhaupt abgelehnt. Das Schielen und Verbiegen nach dem äußersten rechten politischen Rand macht die SPÖ Donaustadt schon blind für die dunkelsten Figuren und rückgratlos den eigenen Prinzipien gegenüber.