Lässt die SPÖ die Lobau sterben?

In der Bezirksvertretungssitzung der Donaustadt im September 2022 zeigte sich: Die SPÖ hat kein Interesse, die Austrocknung der Unteren Lobau zu verhindern und die Au zu retten. Anstatt den Menschen moderne Verkehrspolitik durch nachhaltige Alternativen anzubieten, klammert sich die SPÖ auch weiterhin an den abgesagten, weil steinzeitlichen, Bau des Lobautunnels.

Bezirksrätinnen und Bezirksräte der Grünen Partei Donaustadt stehen vor der Kulturgarage in der Seestadt
Bezirksrätinnen und Bezirksräte der Grünen Donaustadt (v.l.n.r.: Zlamala, Wiecenec, Boll, Unterwalcher, Orgler, Staudinger. BR Pelzmann war erkrankt)

Unser Grüner Klubobmann Wolfgang Orgler musste am Beginn dieser Sitzung leider wieder auf einige negative Vorkommnisse im Bezirk verweisen. Wegen des Baus der Stadtstraße, eine Zubringerstraße für die nicht realisierte Lobauautobahn, fuhr die U2 zwei Monate lang nicht in die Seestadt. Deshalb ist derzeit auch die S-Bahn gesperrt. Auf der Kagraner Brücke gibt es momentan umfangreiche, störende Bauarbeiten, die kleiner ausfallen könnten, wenn der Grünstreifen für den neuen Radweg erhalten bliebe. Das Radwegekonzept für die Donaustadt kostete weit über hunderttausend Euro, bestand bei seiner Präsentation aber aus dürftigen fünf Zeilen. Die Klimatour hat am Wonkaplatz Klimamaßnahmen der Stadt Wien beworben, leider war zum wichtigen Thema Verkehr nichts zu vernehmen.

SPÖ: Null Interesse an der Lobau

Die Grünen Donaustadt haben einen wasserwirtschaftlichen Versuch zur Bewässerung der Unteren Lobau beantragt, um die Austrocknung und Verlandung der Lobau verhindern. Leider gibt es trotz der dramatischen Bilder von toten Fischen keine Bereitschaft der SPÖ unseren Nationalpark zu retten, obwohl in diesem Fall sogar die FPÖ mit uns übereinstimmt. Alle Parteien außer SPÖ Bezirksrätin Heiml stimmten dem Antrag zur Lobaurettung zu, sodass dieser eine Mehrheit erhielt. Nachdem einige weitere Tagesordnungspunkte abgehandelt waren, bestand die aufgerüttelte SPÖ auf einer neuerlichen Durchführung und genauen Zählung der Stimmen. Dadurch kam es dann doch zu einer knappen Ablehnung des Antrages. Wie soll der Klimafahrplan eingehalten werden, wenn die Lobau sehenden Auges stirbt?

Geld für Grünflächen, Baumfällungen für Stadtstraße

Wolfgang Orgler wies im Rahmen des Berichts aus der Verkehrskommission darauf hin, dass es schon mehrere Anträge auf Begrünung im Umfeld öffentlicher Verkehrsmittel gibt, die auch positiv aufgenommen wurden. Umgesetzt wurde jedoch bisher nichts.
In der Präsentation des nächstjährigen Budgets fiel die Erhöhung des Postens für Park- und Gartenanlagen von ca. 3 auf über 5 Millionen Euro positiv auf, die für Baumpflanzungen im Bezirk, Sanierung von Grünanlagen und der Generalsanierung des Donauparks vorgesehen sind. Auf der anderen Seite sind der Stadtstraße 800 Bäume zum Opfer gefallen.

Die eingebrachte Resolution für den Lobautunnel war so unsinnig wie die Wiederbelebung eines Dinosauriers. Ein Tunnel unter dem Nationalpark würde ihn noch mehr gefährden als bisher. Der Bezirksvorsteher beschwerte sich, dass jede x-beliebige Ortschaft eine Umfahrung bekommt, Wien aber nicht. Wir sehen in der Absage der Autobahn jedoch Ruhe und frische Luft, Kinder, die auf der Straße spielen können und die Möglichkeit Besorgungen zu Fuß und mit dem Fahrrad zu erledigen.

Gutes zum Schluss

Der Bezirksvorsteher berichtete von der Veröffentlichung der LiDo Fußwegekarte, in der bestehende Fußwege eingezeichnet sind. Das Projekt dient auch dem Ausbau und der Verbesserung des Fußwegenetzes. Die mittlerweile vergrößerte Buchhandlung Seeseiten feierte ihren siebenten Geburtstag. Ein weiterer Grund zum Feiern war das 25. Jubiläum der Bezirksfreundschaft zwischen den Bezirken Wien-Donaustadt und Tokio-Arakawa. Sehr positiv stehen wir der Erhöhung von des Budgetpostens Kulturelle Jugendbetreuung gegenüber.