Iran-Protest vor der Uno-City
Seit über 200 Tagen halten iranische Aktivist:innen rund um die Uhr vor der UNO-City einen Sitzstreik ab. Sie machen auf die Unterdrückung und die Menschenrechtsverstöße durch das iranische Mullah-Regime aufmerksam. Es geht um ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen im Iran. Unsere Bezirksrätin Andrea hat die Aktivist:innen besucht, hier ihr Bericht:
Mein Besuch beim Iran-Protest
Auf dem kleinen weißen Zelt konnte ich schon von weitem lesen „Day 203 of the sit-in strike“. Auf dem Tisch vor dem Zelt steht in großer Schrift „We are all Mahsa“. Ihr Tod im Gewahrsam der Sittenpolizei hat die Proteste im Iran, getragen hauptsächlich von den Frauen, ausgelöst. Ein junger Mann erzählt mir, dass sich die Aktivist:innen in Teams von mindestens drei Menschen Tag und Nacht abwechseln. Er hat in dem Zelt die Nacht verbracht. Mit den beiden Frauen gehe ich die Leine mit den vielen Fotos der vom Regime im Zuge der Protestbewegung getöteten Kinder und jungen Menschen ab. Sie deuten auf die Fotos, die im Wind flattern: „Hinter jedem Foto steckt eine Geschichte“. Der Blick in die Gesichter dieser Kinder und jungen Menschen macht mich unendlich traurig.


Eine moderne Revolution „Frau Leben Freiheit“
Auf einer Tafel neben dem Zelt können Passant:innen den Appell der Aktivist:innen an die Staaten und die Vereinten Nationen lesen. Sie rufen auf, gegen die Verletzung der Menschenrechte nicht „stumm und gleichgültig“ zu bleiben. Ein alter Herr bleibt bei der Tafel stehen, liest und wendet sich an den jungen Aktivisten neben mir: „Es ist so wichtig, dass die Frauen aufstehen, ich wünsche ihnen viel Kraft!“ Das Abschlussfoto zu meinem Besuch macht der junge Mann. Es ist ihm wichtig, dass „die Frauen auf dem Foto sind“. Die beiden zeigen das Victory Zeichen, das zum Zeichen für den Protest und den Mut der Frauen im Iran geworden ist.

Aufmerksamkeit ist wichtig
Mittlerweile haben auch Politiker:innen und Organisationen das Protest-Camp besucht. Unsere grüne Gemeinderätin Heidi Sequenz hat die Aktivist:innen bereits mehrmals besucht und Kontakte hergestellt. Diese Aufmerksamkeit ist wichtig.
Die Aktivist:innen freuen sich über Besuche, um die Solidarität mit den Menschen im Iran zum Ausdruck zu bringen.
Links zu weiteren Berichten vom Sitzstreik: