Wir sind nicht „Part of the Game“
Der Verein „Für unsere Donaustadt“ erhielt in den letzten Monaten € 80.000 Euro Subvention aus dem Bezirks-Kulturbudget. Das ist einzigartig in Wien und auch ein Novum im Bezirk.
Der Verein wurde im Feber 2015 vom Herausgeber der Zeitung „Donaustadtecho“ gegründet. Ein Blick in dieses Medium könnte zu einem Ratespiel verleiten: wie viele Gesichter von SPÖ PolitikerInnen passen auf eine Seite. Vielleicht hat es damit zu tun, dass er 2010 für die SPÖ Donaustadt kandidierte.
Der Förderungsreigen für den Verein begann mit der Maibaumparade: € 25.000
Im Juni erhielt der Verein € 30.000 für die Organisation des „Konzert für die Donaustadt“. Hauptsächlich getragen von der Musikschule Donaustadt kamen die wenigen ZuhörerInnen in den Genuss von wirklich feinen musikalischen Leistungen. Adi Hirschal sang zwei Lieder um sich mit „die Donaustadt hat den feschesten Bezirksvorsteher Wiens“ zu verabschieden. Wurde deswegen die Veranstaltung per Livestream in die ganze Welt übertragen?
Gleich nach den Sommerferien folgte der 3. Streich. Nun beantragte der Verein € 15.000 für eine dreistündige Gedenkwanderung. Offensichtlich hat der Verein keine Mitglieder, die sich für ein so wichtiges Anliegen engagieren, denn es wurde die Agentur Foggensteiner mit der Durchführung betraut.
Die Diskussion in der Kulturkommission – 11 Tage vor der Veranstaltung – war heftig. SPÖ Bezirksrat Christian Ohr versuchte mit haarsträubenden Argumenten die Summe zu rechtfertigen. Er verstieg sich sogar zu der Behauptung, die Kulturkommission dürfe die beantragte Summe nicht reduzieren. Blanker Unsinn, das passiert regelmäßig.
Welche Agentur kann in 11 Tagen ein Projekt im Wert von € 15.000 aus dem Boden stampfen? Oder hatte sie schon eine Zusage vor der Abstimmung? Erschütternd, dass ÖVP und FPÖ sowohl diesem Ansuchen, also auch den beiden Subventionen im Mai und Juni zustimmten. Nur die Grünen stimmten dagegen. Nein, wir sind nicht part of the game.