Benötigen wir in der Donaustadt so viele Wohnungen und bewältigt der Bezirk das Wachstum?

Dieser Beitrag erschien im April 2021 im Rahmen der dbz-Diskussionsrunde. Die Themenvorgabe kam von der ÖVP.

Wien ist zu Recht eine der lebenswertesten Städte und besitzt eine immense Anziehungskraft auf Menschen, die meist auf der Suche nach Arbeit oder Studium nach Wien kommen.

Die Politik reagiert darauf verständlicherweise mit der Bereitstellung von mehr und damit leistbaren Wohnungen.

In der Donaustadt erleben die Bürger:innen diesen starken Zuzug ganz besonders deutlich. Zahlreiche neue Wohnbauten entstehen, da hier der notwendige Platz noch reichlich vorhanden ist.

Letztlich benötigen wir diese Wohnungen, da sonst die Miet- und Wohnungspreise extrem steigen würden und Wien wäre damit für viele nicht mehr leistbar. Günstigere Wohnmöglichkeiten im Speckgürtel rund um Wien brächten mehr Pendler:innenverkehr mit dem Auto und die Verkehrs- und Klimabelastungen würden noch weiter steigen.

Während das Wohnungsangebot in der Donaustadt stetig steigt, lässt der Ausbau des öffentlichen Verkehrs gerade hier deutlich zu wünschen übrig. Statt Unsummen in klima- und verkehrspolitische Fiaskobauten wie Stadtstraße oder Lobautunnel durch Grünland und Naturschutzgebiet zu versenken, sollten die Öffis deutlich verbessert werden. Wir brauchen mehr Straßenbahnen, Buslinien und Radwege.

Der stetige Wohnbau bringt ein weiteres Problem mit sich: Die immens ansteigende Versiegelung der Flächen. Hier wäre die aktuelle Stadtregierung unter SPÖ und Neos gefragt, eine dringend notwendige Neugestaltung der Wiener Bauordnung umzusetzen, um Wohnbauten mit mehr Grünflächen herum entstehen zu lassen.

Die Donaustadt ist ein wundervoller Bezirk. Darum muss vor allem für die Wohnbevölkerung mehr getan werden und nicht für Autoverkehr und Klimabelastung.